Am 12.7.2022 hatten wir sehr netten Besuch am Westwallmuseum Konz, 
die Nachfahren von Herr Nikola Vujcic waren zu Besuch, um die neue Schautafel, zu Ehren Ihres Vaters einzuweihen. 
Die Beiden Brüder Peter und Reinhold Vujcic, die Söhne aus erster Ehe, MIT Ihren Frauen,  so wie Johanna Grünen geb. Vujcic eine der beiden Töchter aus zweiter Ehe, gaben sich die Ehre, die Neue Schautafel die dem Vater gewindet ist zu enthüllen. 

Dieses Ereignis wurde von Vertretern der Stadt ,Herr Marx (in Vertretung von Verbandsbürgermeister Herr Weber) sowie dem Ortsvorsteher des Konzer Tälchen Herr Dieter Klever begleitet. 

Ebenfalls anwesend war die Familie Schmitt aus dem Konzer Tälchen die und freundlicherweise die Fotos zur neuen Schautafel bereit gestellt haben, so wie Herr Stefan Schwarz vom Denkmalamt in Konz. 

Sowie der Organisator der neuen Schautafel Herr Bernhard Gross von Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland Pfalz 

Nach der Enthüllung der Schautafel durch Peter Vujcic, der dazu noch einige Setzt zu seinem Vater sagte, ging es zu einem Rundgang durch die Sonderausstellung und die Bunkeranlage.  

Wir danken auch Walter Kellersch dass er noch mit seinem Motorrad vorbei gekommen ist, an dem alle Beteiligten großes Interesse gezeigt  haben. 

Wir vom MuseumTeam sagen vielen Dank für euren Besuch, und auf ein baldiges Wiedersehen. 

Die neue Schautafel kann ab sofort, im Westwallmuseum Konz in der Granastr. 25 bei freiem Eintritt besichtigt werden. 

Die Geschichte von Herr Nikola Vujcic : 
 
Der serbokroatische Zwangsarbeiter Nikola Vujčić aus Konz-Krettnach rettet ca. 200 Menschen Donnerstag, 1. März 1945, ein sonniger Tag. Von Pellingen aus rückt die 1. CCA Panzerdivision der US Army auf Trier vor. Schwere Panzer rollen langsam in Richtung Stadt; sie fahren auf beiden Seiten des Menscherbachtals, sowohl auf der Reichsstraße 268 (die heutige B 268) als auch entlang der Franzenheimer Höhe. Die auf der Franzenheimer Talseite vorrückenden Panzer stoppen abrupt, als die beiden Stolleneingänge des Divisions-Gefechtsstands Nr. 1104 im Tal unten in Sicht kommen – ein großes Hohlgangsystem, dessen beide Zugangsstollen im Euchariusberg mit zwei Quertunneln verbunden sind. In der Annahme, dass sich noch bewaffnete deutsche Soldaten in diesem unterirdischen Bunker aufhalten könnten, richten die Panzer ihre Kanonen auf die Stolleneingänge. Dass die Anlage bereits aufgegeben worden war und dass sich nun etwa 150 Zivilisten und rund 40 verwundete und kampfunfähige Landser in dem Bauwerk befinden, können die Amerikaner nicht wissen. Es handelt sich um Schutzsuchende aus Pellingen, Oberemmel und Krettnach, überwiegend Frauen, Kinder und Alte; aber auch polnische, russische und jugoslawische Zwangsarbeiter befinden sich unter ihnen. Der damals 15-jährige Alfons Marxen war eines der Kinder in den Stollen und dokumentiert später, dass sich Panik breitmacht und dass man eilends nach einer weißen Fahne, einem weißen Stofffetzen, sucht. Mit einem solchen Tuch, vielleicht die Schürze einer der Frauen, erklärt sich schließlich Nikola Vujčić bereit, hinaus zu gehen und zwischen ihnen und den Amerikanern zu vermitteln. Der aus dem kroatischen Dvor an der Una stammende Maschinenschlosser war von den Nazis als Zwangsarbeiter der Krettnacher Familie Schmitt zugeteilt worden, wo er im Weinberg und in der Landwirtschaft mithilft und sich mit der Tochter der Familie anfreundet. Vujčić kann die Amerikaner schließlich davon überzeugen, dass von dieser Anlage keinerlei Gefahr mehr für sie ausgeht. Mit dem Auftrag, die Leute mit erhobenen Händen zum Herauskommen zu veranlassen, kehrt er in die Stollen zurück. Kurz darauf kommen den GIs ängstliche Frauen entgegen – nicht alle mit erhobenen Händen, denn viele halten Kinder an der Hand oder ein Baby auf dem Arm, andere stützen alte Leute. Als schließlich alle draußen sind, werden sie kurz durchsucht und dann in ihre Orte zurückgeschickt. Die verwundeten deutschen Soldaten werden umgehend medizinisch versorgt. Für all diese Menschen ist der furchtbare Krieg endlich zu Ende. Allerdings ist der unterirdische Divisions-Gefechtsstand durch einen über 200 m langen Stollen unter der heutigen B 268 hindurch mit einem weiteren Bunker oben auf dem Euchariusberg verbunden, der vom Ende des Stollens über einen Schacht mit 56 Steigeisen zu erreichen ist. Dieser Doppelgruppenunterstand, Nr. Mu 80, ist ein Regelbau Typ 11 und liegt direkt an der „Pellinger“. Vujčić erklärt den Amerikanern auch, dass sich 18 verwundete deutsche Soldaten in diesem Bunker befinden; sie ergeben sich sofort und werden in Lazarette gebracht. * Nikola Vujčić kehrte nach dem Krieg nicht mehr in seine Heimat zurück. Er erhielt den offiziellen Kriegsflüchtigen-Status, trat zunächst in die Dienste der US Army, half bei der Entnazifizierung und heiratete am 29.6.1946 Helena Johanna Schmitt aus Krettnach, die Tochter der Familie, bei der er im Krieg gearbeitet hatte. Mit Helena bekam er drei Söhne. Im Alter von nur 40 Jahren starb sie 1953. 1958 heiratete Nikola, inzwischen als Maschinenschlosser im Eisenbahnausbesserungswerk fest angestellt, ein zweites Mal; aus dieser Ehe gingen zwei Töchter hervor. Mit seinem schnellen und beherzten Handeln hat der mutige Nikola Vujčić vielen Menschen geholfen und womöglich eine große Katastrophe durch einen massiven Beschuss der Stollenanlage verhindert. Er starb am 8. November 1973 in seinem Haus in Konz.